Wie beeinflussen Partner*innen die eigene Karriere? Neues Projekt gestartet

Sophia Hon berichtet im gender-blog von ihrer neuen Studie
In der modernen Gesellschaft hat sich die Doppelverdienst-Partnerschaft als normative Beziehungskonstellation etabliert. 2013 lebten ca. 65 % der Deutschen in einem Doppelverdienst-Modell (Garbuszus et al., 2018). Gesellschaftlich entwickeln sich Geschlechterrolleneinstellungen zunehmend in eine egalitäre Richtung, und die traditionelle Rollenverteilung von Haushalt und Beruf verliert immer mehr an Bedeutung (Goldscheider et al., 2015).
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie sich der Vergleich mit dem/der Partner*in auf das karrierebezogene Selbstbewusstsein auswirken, insbesondere bei jungen Paaren, die sich noch auf dem Arbeitsmarkt etablieren müssen. In unserer Studie zu der Karriereentwicklung von Young Professionals erforschen wir entsprechende Effekte.
Nähere Informationen zur Studie
Wir hoffen, mit dieser Studie einen differenzierten Blick auf die verschiedenen Faktoren zu erhalten, die Paare in ihrer Karriereentwicklung beeinflussen. Die Untersuchung steht im Rahmeneines größeren deutsch-französischen Forschungsprojekts zu möglichen Ungleichheiten in heterosexuellen Paaren. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und den französischen Agence nationale de la recherche (ANR) gefördert. Weitere Studien aus dem Forschungsprojekt umfassen Themen wie soziale Unterstützung und Arbeitsstress oder einen Vergleich von deutschen und französischen Geschlechternormen.
Um unsere Fragestellungen vertieft zu beleuchten und die Entwicklung der Karriere über einen längeren Zeitraum zu betrachten, haben wir eine Längsschnittstudie initiiert, in der berufstätige Paare zu vier Messzeitpunkten mit drei-monatigem Abstand hinsichtlich verschiedener arbeits- und beziehungsbezogener Themen befragt werden. Die Befragung findet online statt, die Teilnahme ist bis zum 01.10.2025 möglich.